Übernachtung auf dem Trekkingplatz – der Teufel steckt im Detail.
Gegen 18:30 Uhr machen wir uns Richtung Wildenburg auf. Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommen wir am Parkplatz der Burg und des Tierparks an und beschließen trotz vorgerückter Stunde noch den Turm der Wildenburg zu besteigen. Nach einer ganz kurzen Wanderung hoch zur Burg, erklimmen wir über 80 Stufen den Turm. Der Aufstieg lohnt sich: uns bietet sich ein grandioser 360° Grad Rundblick über die Umgebung.
Zurück am Parkplatz heißt es kurz Umpacken und dann geht es zu Fuß ca. 1,4 km zum Trekkingplatz. Vollgepackt mit Zelten, Isomatten, Schlafsäcken, Kleidung, Waschzeug, Essen, Getränke und Wasser zum Waschen und Zähne putzen suchen wir per Google Maps den Weg - unser einzige Hilfe sind die Koordinaten des Camps. Leider klappt das nur Anfangs gut. Irgendwann landen wir irgendwo im Dickicht, überwinden umgestürzte Bäume und versuchen uns einen Weg durchs Unterholz zu bahnen - vergebens. Die Dämmerung sitzt uns im Nacken und uns wird es etwas mulmig. Wir geben auf, drehen um und schlagen uns wieder zum Waldweg zurück und starten einen neuen Versuch. Diesmal mit Erfolg! Und so erreichen wir erschöpft aber glücklich gegen 21:00 Uhr das Camp. Jetzt heißt es noch schnell die Zelte auf der Holzplattform aufzustellen und einzurichten, Zähne putzen usw. Milan ist es etwas zu ruhig alleine im Wald und Nilas ist etwas ängstlich. Und irgendwann zeigen sich die Tücken des autarken Übernachtens: der Ersatzakku für die Fotokamera liegt im Auto. Die Powerbank zum Aufladen der Handys ist zwar dabei - allerdings liegt auch das Kabel dazu noch im Auto. Björns Handy zeigt nur noch 17% Akku. Anabels Handy hat noch reichlich Akku. Trotzdem heißt es vorsichtshalber Strom sparen. Dank Technikfreak Milan kennen wir jetzt auch den Ultra-Stromsparmodus an unseren Handys. Die Erwachsenen bleiben dabei Recht entspannt, ohne Handy geht es ja auch. Aber Nilas bekommt Angst und wir versprechen ihm, den Stromverbrauch aufs Nötigste zu beschränken. Gut dass wir Nachtlampen mit Kurbel für den Notfall dabei haben.
Gegen 22 Uhr wird es richtig dunkel und wir passen uns an und legen uns in unsere Zelte zum Schlafen. Der Vorschlag, ein Kinder- und ein Eltern-Zelt zu machen, stößt erwartungsgemäß auf keine Zustimmung bei den Kids. Also heißt es: je Zelt ein Kind und eine Erwachsener. Unsere Jungs entscheiden sich jeweils für den inneren Schlafplatz - sicher ist sicher. Das Gepäck kommt mit in die Zelte, auch hier gilt: sicher ist sicher. Dass das die richtige Strategie ist, zeigt sich unmittelbar: die Reißverschlüsse waren kaum zu, da fängt es an leicht zu regnen - entgegen aller Vorhersagen.
Die Toilette liegt ein ganzen Stück entfernt vom Schlafplatz und wir nehmen uns vor, möglichst nachts nicht auf die Toilette zu müssen, da wir Respekt vor dem Weg durch den dunklen Wald haben. Die Nacht beginnt und wir versuchen zu schlafen. Bei den Jungs klappt das super, Milan schläft fast 9 Stunden am Stück, Nilas muss zwischendurch dann doch aufs Klo, aber ansonsten schläft er. Wir Erwachsen schlafen nicht ganz so gut, Wind kommt auf und sorgt neben dem leichten Regen für eine ordentliche Geräuschkulisse und während man zuhause den Bettnachbar durch Anstupsen vom Schnarchen abhalten kann, geht das beim Nachbarn im Zelt nebenan nur schwerlich. Aber bis morgens haben wir dann doch alle genügend Schlaf bekommen. Einziger Wehrmutstropfen: die Wölfe haben wir leider nicht heulen hören. Ob es an unserem tiefen Schlaf lag oder daran, dass die Wölfe gar nicht geheult haben, können wir leider nicht sagen.