Es war heute an der Zeit, in die sogenannte Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern vorzustoßen. Hier sieht man es nämlich noch, das ewige Eis, auch wenn der Klimanwandel vor den Bergen Osttirols keinen Halt macht. Der Gletscherlehrweg Innergeschlöss bietet eine faszinierende Tour, und wie könnte man hier besser unterwegs sein, als mit einem, der die Gletscher in seiner Heimat wie seine eigene Westentasche kennt.
Emanuel ist Ranger im Nationalpark Hohe Tauern und sein Fachgebiet sind vor allem die hiesigen Gletscher. Diese sieht man jedoch aus größerer Höhe weitaus besser, als vom Tal aus, so dass es für uns - in Sachen Bergwanderungen noch völlige Novizen - an diesem Tag galt, rund 500 Höhenmeter zu machen. Der Startschuss fiel auf einer Höhe von 1.700 Meter und als wir im wunderschönen Talschluss starten, dauert es nicht lange, bevor wir die flachen Wege verlassen und uns in die Höhe schwingen.
Angeführt von Emanuel geht es immer höher hinauf, teils auf Stufen, die ausschließlich aus Steinen bestehen, teils aus Holzpfählen. Nach den ersten 50 Metern wird uns klar, dass der Aufstieg noch ein Weilchen dauern wird. Wir gehen langsam, aber das ist auch nötig, denn hier muss man schon auf jeden Schritt achten. Die Vegetation um uns herum ändert sich mehrmals und mit knapper Luft haben wir es dann doch noch geschafft.
Die Aussicht von hier oben ist atemberaubend. Wir können bald den Gletscher ganz nah sehen und einen Blick auf den Großvenediger werfen. Auch der Salzbodensee erweckt schnell unser Interesse, die unberührte Natur hier oben ist so ganz anders. Wir sind allein zu dritt unterwegs, erst beim Abstieg treffen wir wieder auf einige andere Wanderer, während über uns ein Steinadler kreist. Unser erfahrener Ranger merkt an, dass kein Murmeltier zu hören ist, denn sie gehören zur Beute des großen Vogels, der seine Kreis rund um den Großvenediger zieht.
In der unberührten Natur entdecken wir dann auch noch das "Auge Gottes". Was es mit diesem auf sich hat, das werden wir euch dann aber noch ausführlich beim Rückblick auf unsere Wandertour in Osttirol auf teilzeitreisender.de erzählen.
Nach dem Aufstieg kommt halt auch irgendwann wieder der Abstieg und der ist sowohl körperlich, als auch mental, ziemlich anstrengend. Im Tal angekommen blicken wir mit Stolz auf unsere erste alpine Wanderung zurück, denn das war für uns beide absolutes Neuland. Am Abend haben wir jedenfalls beschlossen, dass man uns in Osttirol nicht zum letzten Mal gesehen hat. Wir werden wiederkommen, das haben wir uns fest vorgenommen. Jetzt heißt es allerdings erstmal Abschied nehmen, denn am Sonntag geht es für uns schon früh wieder zurück Richtung Heimat.
Die Region Osttirol kann jedenfalls mit atemberaubender Natur aufwarten, das Ganze wird aber von besonderen Menschen mit Leben gefüllt. So wie von Emanuel, den man sicher recht schnell wieder beim Auge Gottes sehen kann. Wir verabschieden uns an dieser Stelle von euch und aus Osttirol, ein herzliches Dankeschön geht auch an das Hotel Outside, in dem wir das Glück hatten, zu nächtigen. Das gesamte Team des familiengeführten Hotels hat uns herzlich aufgenommen und bestens versorgt und wenn es euch mal nach Matrei verschlägt, haben wir den einfachen Tipp für euch parat, hier einzuchecken. Auch hier wartet man mit einigen Besonderheiten auf, mehr dazu, wie schon erwähnt, gibt es bald bei uns im Blog zu lesen.