Der letzte Tag unserer Tour beginnt wolkenverhangen und im leichten Nieselregen. Wir packten unsere Sachen im Trekkingcamp Keltenlager ein und machten uns auf den Weg zur letzten kurzen Tagesetappe.
Unsere Tour führte uns am Keltischen Ringwall von Otzenhausen vorbei. Das auch "Hunnenring" genannte Monument zählt zu den größten vorgeschichtlichen Steinbauwerken in der Großregion. Obwohl wir den Ringwall am Abend vorher schon besucht hatten, ließen wir uns hier ein bisschen Zeit um den Ort nochmal auf uns wirken zu lassen. Sowohl in der Abendsonne, als auch im morgendlichen Nieselregen ist die Stimmung dort eine ganz besondere.
Dem Saar-Hunsrück-Steig folgend, stiegen wir die letzte Strecke zum Nationalparktor Keltenpark ab. Im Café Keltenpark erwartete uns ein leckeres Frühstück. Wir ließen uns viel Zeit und besuchten noch die Ausstellung im Nationalparkhaus, die uns viel Wissen über die bewegte Natur- und Kulturgeschichte des Hunsrück-Hochwalds vermittelte. Zum Glück hatte es mittlerweile aufgehört zu nieseln und wir konnten das Keltendorf im Außengelände des neuen Nationalparkgebäudes im Trockenen besuchen. Das von einem Palisadenzaun umgebene und originalgetreu nachgebaute Keltendorf besteht aus Wohnhäusern, Speicherhäusern, Werkstätten und einem Langhaus für Versammlungen die alle erkundet werden dürfen. Als Vorlage für die rekonstruierten Gebäude im Keltendorf, dienten die Ausgrabungen im Ringwall und an anderen Fundstätten im Raum Hunsrück-Eifel. Der Verein "Die Hochwaldkelten" führt im Keltendorf immer wieder das Leben von damals vor und zeigt die handwerklichen Fähigkeiten von damals beim spinnen von Wolle, Holz bearbeiten mit originalgetreuen Werkzeugen oder töpfern von Gefäßen. Auch wir bekamen einen super Einblick in das Leben der Treverer, dem Keltenstamm, der dort vor ca. 150-20/10 v. Chr. lebte.
Um wieder an unseren Ausgangpunkt zu gelangen, sind wir mit dem Bus vom Nationalparktor Keltenpark zum Bahnhof Türkismühle gefahren. Von dort ging es problemlos mit dem Zug weiter an den Startpunkt unserer Tour, nach Idar-Oberstein.
Von Trekkinglager zu Trekkinglager zeigte uns der junge Nationalpark seine abwechslungsreichen Naturräume. Die Ausstellungen an den Nationalparktoren haben uns geholfen die Eindrücke, die wir auf unserer Tour erlebt haben, einzuordnen. Wir haben einiges gelernt und viele wunderbare Naturmomente genossen. Auch unsere tierische Weg-Begleiterin Alma hat die Tour durch den Nationalpark (natürlich an der Leine) sehr genossen.
Die Übernachtung auf den Trekkingplätzen ist absolut weiterzuempfehlen. Die Buchung ist hier unkompliziert online möglich. Wir hatten drei sehr ruhige Nächte im Wald und dank der sauberen Trockentoiletten ist an alle Bedürfnisse gedacht. Wir fanden die Plätze immer sauber und ohne herumliegenden Müll vor, und so haben wir sie auch hinterlassen.
Unser Fazit: Eine wirklich schöne Route für Menschen, die gerne in der Natur unterwegs sind und ruhige Zeltnächte genauso genießen wie wir.