Unterwegs und doch zuhause - Willkommen in Ostbelgien
Unsere "Best of Wandern"-Wochenende starte ich direkt vom Schreibtisch aus. Albert holt mich mit dem Wagen ab und kaum habe ich das Büro verlassen, bin ich gefühlt auch schon in Ostbelgien. Das liegt zum einen daran, dass wir von Köln aus nur knapp eine Stunde fahren, zum anderen hat es damit zu tun, dass ich die Zeitmaschine angeschmissen und im Auto ein kleines Schläfchen gehalten habe. Herrlich.
Wir erreichen unsere Unterkunft und stehen vor einem wunderschönen Bruchsteinhaus. Zum Glück gibt es ein Schild mit "Landhauszimmer" über der Tür, sonst hätten wir in dieser ruhigen Wohngegend keine Unterkunft erwartet. Rudolf heißt uns herzlich Willkommen: "Ein kaltes Bier bei der Hitze?" - da sagen wir nicht nein und es schmeckt köstlich. Die Terrasse ist schon eingedeckt... hmm - wir essen also hier. Interessant, zumal das urgemütliche Bed & Breakfast nur zwei Doppelzimmer hat. Wir sind gespannt.
Beim Bier erfahren wir, dass Rudolf nach einer Krankheit aus dem Beruf aussteigen musste. Kurzerhand hat er die Stallungen des Hauses ausgebaut, um Gäste zu beherbergen. Die beiden liebevoll eingerichteten und sehr wohnlichen Zimmer werden überwiegend an Radtouristen vermietet, die auf ihrer Tour über die Vennbahn hier übernachten. Da das Kochen immer schon sein Hobby war, hat er sich zum Koch ausbilden lassen, um seine Gäste (auf Wunsch und nach Voranmeldung) auch bewirten zu können.
Wir plaudern über dies und das und ich merke, wie ich ankomme. Schon nach wenigen Minuten ist der Alltag vergessen und ich genieße die Sonne auf meiner Haut, den wunderschönen Garten, die Ruhe und die behagliche Atmosphäre. Natürlich tut das frischgezapfte, kalte Bier auch seinen Teil dazu... mittlerweile sind wir schon beim zweiten angekommen... oder ist das schon Nummer drei?
Als sich Dany Heck von der Tourismusagentur Ostbelgien zu uns gesellt, verabschiedet sich unser Gastgeber in die Küche. Während Dany uns jetzt auf das Wochenende und die abwechslungsreiche Wanderlandschaft in Ostbelgien einstimmt, zaubert Rudolf wunderbare Dinge auf den Tisch. Champignons mit Gorgonzola, Honig und Walnüssen, Safrannudeln mit Gambas, Ardenner Schweinefilet auf "Alter Senf"-Soße und zum Dessert eine Dame Blanche. Es ist so unerwartet köstlich, dass wir aus dem Schwärmen nicht mehr rauskommen. Eine absolute Empfehlung! Wenn ihr mal hier übernachtet, plant ein Abendessen mir ein.
Vollgefuttert und bettschwer geht es nach dem Essen rauf auf Zimmer. Jetzt sind wir neugierig auf Ostbelgien und blättern noch durch die Indomappe, die Dany uns dagelassen hat. Hachz... es wird bestimmt toll. Jetzt aber Licht aus... ich kuschel mich zufrieden in Alberts Arm... unterwegs zuhause!